Published: Sun 13 March 2011
By Alexander P.
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tags: Gastbeitrag Macintosh
Einleitung und Anspruch
Ich habe mir für einen kurzen Testlauf das neue Mac OS X 10.7 (Lion) in der Entwicklungsversion 11A390 auf einer externen Festplatte installiert.
Da der Test auf meinem MacBook Air (Late2010) erfolgreich verlief, habe ich es kurzum direkt über mein Produktiv-System (10.6) installiert.
Vorher wurde natürlich ein vollständiges Backup gezogen, denn ein nachträgliches Downgrade zurück auf 10.6, dürfte aufgrund der Veränderungen im Safari- und Mail-Umfeld wohl nicht ohne Weiteres möglich sein.
Seit der Migration setze ich nun die Version 11A390 als reguläres Betriebssystem im täglichen Betrieb ein. Der Anspruch hierbei, ein normaler Betrieb im Office-Umfeld muss möglich sein. Vor diesem Blickwinkel ist dieser Artikel inhaltlich entstanden.
Installation
Die Installation ist von einer externen Festplatte durchgeführt worden. Hierzu wurde das Installations-Image via CarbonCopyCloner auf eine externe Festplatte gecloned und von dieser gebootet.
Die Installation erfolgt wie gewohnt simple und es sind nur wenige Benutzereingaben erforderlich. Die ganze Prozedur war nach 45 Min. abgeschlossen. Es gab keine Schwierigkeiten oder Fehler bei der Installation.
Wie bereits von Apple angekündigt, stehen die Serverkomponenten in jeder OS X 10.7 Version zur Verfügung, es wird nicht mehr zwischen einer Server- oder Client-Version unterschieden.
64-Bit Kernel & TRIM-Support
Apple hat im Build 11A390 den 64Bit-Kernel für alle Geräte aktiviert. Die aktuelle Strategie, den 64Bit-Modus nur für die Pro-Serie anzubieten und dies auch nur mit expliziter Aktivierung, ist mit 10.7 (nun endlich) aufgelöst.
Dies lässt darauf schließen, dass der Einsatz von 11A390 nur für Geräte mit 64Bit-EFI vorbehalten ist. Es wird bei der boot.efi auch nicht mehr zwischen 32- und 64-Bit unterschieden, es existiert nur eine!
Des Weiteren wird für SSDs nun der bisher vermisste TRIM-Modus aktiviert, was sich zu mindestens theoretisch, positiv auf die Performance von SSDs auswirken soll.
Speichernutzung (RAM)
Nach den ersten Tagen im Dauereinsatz inkl. Multiuser-Betrieb ist kein Unterschied der Arbeitsspeicherauslastung zu 10.6 zu bemerken.
Speichernutzung (HDD)
Grundsätzlich benötigt das Betriebssystem unwesentlich mehr Speicher auf der Festplatte. Wer allerdings mit TimeMachine arbeitet wird feststellen, dass durch die neue Funktion der Versionierung von Dateien im Filesystem unvermeidlich zusätzlicher Speicher im Filesystem benötigt wird.
Akkulaufzeit
Das Thema Akkulaufzeit ist immer sehr subjektiv zu betrachten. Tatsächliche Mess-Szenarios wurden nicht zur Hilfe heran gezogen. Deshalb beschränke ich mich hierbei nur auf einen direkten Vergleich zu dem Release OS X 10.6.6.
Die Akkulaufzeit ist im Vergleich zu 10.6 unwesentlich schlechter geworden. Auf meinem MacBook Air ist eine negative Auswirkung auf den zusätzlich notwendigen Grafikbedarf zurückzuführen.
Der Laufzeit liegt beispielsweise beim Schreiben dieses Artikels in Word 2011 bei ca. 10h, welches keinen Unterschied zu OS X 10.6 darstellt.
Performance & Stabilität
Was für ein neues Release, gerade im Entwicklungsumfeld, ungewöhnlich ist, das System bootet in Rekordzeit bis zum Login-Screen (wesentlich schneller als 10.6) und macht auch bei weiterer Nutzung sehr viel Spaß. Die Abläufe sind alles in allem flüssig, die Animationen laufen im Großen und Ganzen bereits stolperfrei.
Die Stabilität des Betriebssystems, hierbei müssen wir differenzieren zu Applikationen, lässt keine Wünsche offen. 11A390 ist bereits für die Nutzung geeignet und läuft nicht nur schnell und flüssig, sondern auch stabil. Ein Absturz ist bei meiner Nutzung noch nicht passiert.
Bedienung und neue Features
Apple hat versprochen den Spaßfaktor von iPhone, iPad und Co auf den Mac zurückzubringen. Was muss man sich darunter vorstellen?
LaunchPad
Eine Übersicht aller installierten Applikationen, gruppiert anhand der Ordnerstruktur unterhalb des Ordners Applications.
MissionControl
Ein echt tolles Feature, mittels 3-Finger-Scrollen wird zwischen den Spaces oder dem Dashboard gewechselt, Zweiteres wird nicht mehr übergeblendet sondern bildet einen eigenen Space. Neu ist auch, Scrollen nach oben blendet alle Spaces im Überblick ein und die für den jeweiligen Space verfügbaren Applikationen.
Scrollen wie auf dem iPhone, iPad u. Co
Fluch oder Segen – das Scrollen mittels 2-Finger wird nun wie auf dem iPhone durchgeführt, sprich, verkehrt herum. Das ist am Anfang gewöhnungsbedürftig und dürfte gerade bei Usern die Mac & Windows beherrschen müssen eine echte Herausforderung darstellen nicht ständig in die verkehrte Richtung zu scrollen.
Internet Accounts
Wie bereits vom iOS bekannt, sind nun zentral alle Internetkonten als Profile zentral über die System Preferences zugänglich.
Aktuelle Softwarekompatibelität
Anbei eine kurze Liste der Applikationen, die ich getestet habe:
Apple Remote Desktop
CoolBook
Office 2011
NetNewsWire
Skype
Disco Brennsoftware
Little Snitch
VLC
Burn
Bugs & Fehler
Es handelt sich um eine Entwicklungsversion, das sollte nicht außer acht gelassen werden. Vor diesem Hintergrund gibt es einige Bugs und Fehler die nach Nacharbeiten schreien. Alles in allem stellen diese für mich aber keinen Showstopper dar und ich werde weiterhin dieses System ohne Einschränkungen einsetzen.
Safari: “Top Sites” führen immer zum Einfrieren des Browsers
Safari: Prozessauslastung stellenweise dauerhaft sehr hoch
Safari: Seitenaufruf nicht möglich (nicht reproduzierbar)
Safari: stürzt beim Öffnen ab, Neustart des Rechners ist notwendig (nicht reproduzierbar)
Bildschirmschoner: lässt sich nicht per Mausbewegung deaktivieren, ein Mausklick ist notwendig
Benutzerwechsel: die automatische Entsperrung eines weiteren eingelogten Users funktioniert nicht. Nach einem Wechsel landet man in einem schwarzen Bildschirm, ein Mausklick aktiviert das Login-Fenster
Über den Autor
Alexander P. arbeitet seit 2003 für die Info AG. In seiner Freizeit ist er Mac Fan, Saab-Fahrer und ein guter Freund von mir!